Der Fischerei-Verein Mosbach und Umgebung e.V. feiert sein 50 jähriges Jubiläum,
ständig im Einsatz für den Erhalt unserer heimischen Fischarten in Elz und Neckar, gut organisiert steht er für die Tradition des Angelns ein, fördert die Fischerjugend, gibt Fischerkurse und veranstaltet Fischerfeste in Neckarelz.

HEGEN  PFLEGEN  BEWAHREN schrieben sich die Mitglieder des Fischerei-Vereins Mosbach und Umgebung e.V. seit 50 Jahren auf ihre Fahne, ersichtlich im Vereinswappen dargestellt, das Wappentier von Neckarelz, der Fisch für die lang praktizierte Fischerei im Neckar und auch im Elzbach, Elz historisch übersetzt, der Bach umsäumt von Erlen. Und ja, direkt an der Mündung der Elz in den Neckar trafen sich die Gründungsmitglieder immer wieder zum gemeinschaftlichen Angeln und entschlossen sich die organisierte Fischerei voranzutreiben und gründeten den später größten Anglerverein in der Umgebung. Wer kennt sie noch die Neckarelzer Backfischfeste mit tausenden Besuchern des Vergnügungsparks und mit großem Festzelt auf dem Messplatz ?

Durch viele freiwillige Arbeitsstunden und Urlaubstage wurde das weit bekannte mehrtägige Volksfest mit vielfältiger Fischbewirtung, musikalischen Highlights, Sportveranstaltungen und Brilliant-Feuerwerken gestemmt, heute leider nicht mehr um-setzbar in unserer schnell lebigen Zeit mit weniger Mitgliedern und den Veränderungen in der Arbeitswelt.

Backfischfest

Die Gründungsmitglieder von 1975 bei der Gründungsversammlung im Bootshaus des  Ruderclub in Neckarelz:

Rolf Ludwig           Karl Socher           Benedikt Schäffer               Iris Kaller               Werner Kaller      Theo Fütterer       Hans Fütterer

Wilhelm Heuss     Käthe Zimmermann            Werner Zimmermann         Arno Carle

Aber immer noch veranstaltet der Verein mit 140 Mitgliedern jährlich zwei gut besuchte Fischerfeste am Fischerheim:

An der Elz Nr.3 in Neckarelz, wie passend die Adresse, die Einfahrt liegt genau gegenüber der ELAN Tankstelle. Genügend Parkplätze gibt es am Messplatz. Leckeren Flammlachs über Buchenholzfeuer gegart, frittiertes Fischfilet, Fischbrötchen und traditionell die frisch Geräucherte Forelle und Gegrillte Forelle vom Holzkohlefeuer mit herzhaften Beilagen wie Grillkartoffeln, Brötchen, Kartoffelsalat, Knoblauchsauce, Kartoffeltaschen und Farmersalat werden immer am 2. Sonntag im September beim Fischerbesen, heuer der 14. Fischerbesen, am 14.09.25 von 11 - 17 Uhr angeboten. Vegetarische Alternativen zu Fisch sind ebenfalls im Angebot. Zudem eine reiche Auswahl an kalten Getränken, Kaffee und selbstgebackene Kuchen. Beim jährlichen 1.Mai-Fest darf es auch an gegrillten Steaks und Würsten, sowie Pommes nicht fehlen für die Mai-Ausflügler. Frische Räucherforellen und Geräucherte Lachsseiten oder Räucherlachs-Filets werden zusätzlich mehrfach im Jahr an Karfreitag, auf Weihnachten und Silvester ange-boten, die Bevölkerung nimmt an den etablierten Gourmet-Aktivitäten rege teil.
Vielen Dank dafür und gerne heißt es bald wieder : Herzlich willkommen beim „Neckarelzer Fischerverein“, wie der FV Mosbach und Umgebung e.V. oftmals nur genannt wird.

Allen Gästen und derzeit im Verein in Verantwortung stehenden Mitgliedern und Mitwirkende bei der Organisation und Durchführung der Jubiläumsfeier am 12.07.2025 sprach der 1.Vorsitzende Thomas Nawotka, seit 1999 im Amt, nach der Begrüßung und anschließender Totenehrung verstorbener Mitglieder, seinen Dank und Anerkennung aus. Er wünschte dem Fest einen schönen Verlauf und für die folgenden Jahre gutes Gelingen der Vereinsarbeit mit weiterhin viel Idealismus, Geschick und Weitsicht das Erreichte der letzten 50 Jahre fortzusetzen und zu bewahren.

Ein dickes Lob galt auch an die Sponsoren der Firmengeschenke, die als Gewinne bei den Spiele-Aktivitäten wie Angelziel-Werfen (Casting), Schätzfrage und der Vereins-Fragebogen-Wettbewerb ausgegeben werden konnten. Bis zum gemeinsamen Abendessen gaben weitere Festredner ihre Glückwünsche an die Jubiläumsgesellschaft mit ca. 100 Teilnehmern, den Gästen und Mitgliedern mit ihren Partnern und Familien ab.

Herr Georg Nelius Oberbürgermeister Vertreter, (ehem. MdL) Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion überbrachte die Glückwünsche der Stadt Mosbach und wies auf die gute, teils sehr persönliche Zusammenarbeit hin. Ein Verein, der ein halbes Jahrhundert fischereiliche Erfolge, eine bewegte Geschichte erlebt hat, der aber zu jeder Zeit auf einen unerschütterlichen Gemeinschaftsgeist bauen konnte, darf mit gutem Grund und jedem Recht dieses Jubiläum feiern. Die vielfältigen gesellschaftlichen Aktivitäten des Vereins, heute nicht mehr aus dem Stadtleben wegzudenken, sind alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Praktische Beispiele dazu sind die Einrichtung des Fischlehrpfades, natürlich die mehrfachen Gewässer- und Uferreinigungen, die Bereitstellung hunderten angespitzter Haselnuss-Stecken, die beim jährlichen Sommertagsumzug von den vielen teilnehmenden Mosbacher Kindergartenkindern und Schülern genutzt werden, um die Brezeln der Bäckerinnung aufzustecken, schön geschmückt mit Bastelmaterial, alles von der Stadt Mosbach zur Verfügung gestellt. Herr Franz Otto Kipphan verteilt traditionell vorab die Stecken und Bastelmaterialien, dazu gestalten die Kinder auch noch ihre bunten Kostüme für dieses schöne Event. Die vieljährige Teilnahme des Fischereivereins beim Mosbacher Sommer beim Folk-Festival, Frühlingfest. Das Kinder-Ferientag-Programm der Stadt Mosbach soll auch nicht unerwähnt bleiben, hier wurden bis zu 40 Kinder betreut und bewirtet, bei einer Gewässerbegehung über die Flora und Fauna der Elz und des Neckars informiert und ein betreutes Kinder-Angeln in Kleingruppen durch die vielen Vereinshelfer durchgeführt. Die vor Ort im Workshop gebastelten Boote der Kinder durften dann auch noch eine Elz-Regatta machen, wobei hierbei immer viel Spannung, Freude und Spaß aufkam.

50 Jahre Vereinsgeschichte ist ein Grund zum Feiern, ist aber auch Anlass, sich dankbar derer zu erinnern und denen zu danken, die damals die Initiative ergriffen haben, Frauen und Männern, die ein Großteil ihrer Freizeit der Fischerei gewidmet haben. Sie haben als ehrenamtliche Funktionäre und Helfer eine vorbildliche und unbezahlbare Arbeit geleistet. Aus diesem Grunde übernahm Herr Georg Nelius als Oberbürgermeister Vertreter sehr gerne die Laudatio und die Überreichung der Ehrenmitglieder Urkunden, Präsenten und des Blumenstraußes für die Dame.

Die drei anwesenden Jubilare Iris und Werner Kaller und Lothar Krüger, die bereits an der Jahreshauptversammlung im März diesen Jahres zur 50 jährigen Vereinstreue geehrt wurden, bekamen nun allesamt an der Jubiläumfeier weitere Anerkennung und wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ebenfalls zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Albert Ritter und Ludwig Frank, beide traten auch im Gründungsjahr in den Verein ein.

Herr Joachim Schneider, 1.Vorsitzender der Fisch-Hege-Gemeinschaft Badisch-Hessisches Neckartal e.V. und gleichzeitig 1.Vorsitzender des Zwingenberger Angelvereines, dritter Redner anlässlich der Jubiläumsfeier in der Mensa der Pattberghalle in Neckarelz, lobte die jahrzehntelange tatkräftige Mitarbeit des Fischereivereins Mosbach und Umgebung e.V. innerhalb des Zusammenschlusses der FHG, das sind 9 Angelvereine von Mosbach bis Neckarsteinach am Neckar gelegen. Und da gibt es immer was zu tun, er ist mit seinen Kolleginnen und Kollegen ganzjährig für den Erhalt unserer heimischen Fischarten im Neckar im Einsatz.

Für die rund 1.100 Mitglieder der 9 Vereine ist jeder Tag im Jahr „Tag des Fisches“ (weltweit am 22.08. ausgeschrieben, um auf den Schutzbedarf der Fische aufmerksam zu machen). Sie verfolgen ambitionierte Ziele, unter nicht immer einfachen Rahmenbedingungen. Der Schutz und die Erhaltung heimischer Fischarten und der Natur, auch außerhalb des Wassers ist ihre handlungsleitende Maxime. Verschiedene Faktoren wirken hier oft zusammen und betreffen sowohl Flüsse, Bäche als auch Stillgewässer. Dazu zählen unter anderem Habitatverluste und Fragmentierungen wie Uferbefestigungen, Bebauung, Landwirtschaft, Kies-/Abbauflächen, und die Begradigung von Flüssen. Wehre und Stauanlagen trennen Laich- und Wanderwege, verringern langsame Fließzonen und Totholzbereiche. Aber auch hydromorphologische Veränderungen, sowie Wasserqualität und Nährstoffbelastungen stören das empfindliche Ökosystem. Temperaturanstiege, veränderte Niederschlags-muster und häufigere Trockenzeiten beeinflussen zunehmend die Lebensräume, Laichrhythmen und Nahrungsketten. Nicht zuletzt konkurrieren eingeschleppte, invasive Arten wie die Schwarzmeergrundel um Nahrung und Lebensraum. Eingeschleppte Erreger oder Parasiten können ganze Populationen stark reduzieren, besonders wenn Lebensräume gestresst sind. Im Gegensatz zu anderen Problematiken sind diese Miss- und Notstände im und unter Wasser dem Blick und damit der Aufmerksamkeit der Bevölkerung entzogen. Die vielfältigen Herausforderungen fordern von den Mitgliedern, über das Jahr verteilt, sehr viele Stunden im ehrenamtlichen Arbeitseinsatz. 2023 hat die FHG damit begonnen, unter anderem die ehemals hier heimischen Quappen (dorschartige Fische, abweichend die einzige Art, die ausschließlich im Süß- und Brackwasser lebt) wieder im Neckar anzusiedeln.

Hintergrund des Quappen-Besatzes im Neckar ist in erster Linie der Erhalt einheimischer Fischarten, dem sich die FHG mit großem ehrenamtlichem und finanziellem Einsatz verschrieben hat. Daneben helfen die Quappen bei der Bekämpfung der invasiven Schwarzmeergrundeln, die den heimischen Fischarten schwer zu schaffen machen. Im Oktober 2024 wurden erneut rund 1.200 Quappen entlang des Neckars von Mosbach bis nach Neckarsteinach eingesetzt. Das Ergebnis dieses letztjährigen Besatzes soll in den nächsten Wochen, in Kooperation mit dem Landesfischereiverband, mittels Elektroabfischung kontrolliert werden. Die professionell durchgeführte Elektrofischerei ist eine effektive und vergleichsweise schonende Methode des Monitorings, die Fische werden harmlos betäubt und die Bestandsaufnahme kann erfolgen. Mit dieser Maßnahme soll an verschiedenen Besatzstellen, die Entwicklung der eingesetzten Fische entsprechend ausgewertet werden. Erneute Fischbesatz-Maßnahmen mit Aalen, Karpfen, Hechten und Zandern durch die FHG sind auch in diesem Jahr noch geplant. Dabei handelt es sich um deutlich größere Aktionen mit vielen ehrenamtlichen Helfern und Booten am und im Neckar. Hier leistet der FHG-Verbund, mit seinen neun Angelvereinen, am heimischen Neckar einmal mehr einen wichtigen Beitrag zum biologischen Gleichgewicht und trägt zur Erhaltung der heimischen Fischarten bei.

Die erforderlichen Mittel für diese Aktionen erwirtschaftet sich der Verein durch den Verkauf von Angelkarten. Auch in diesem Jahr gab es für die FHG wieder einige Arbeitseinsätze. Unter anderem gab es, wie jedes Jahr eine Uferreinigung entlang der beiden Ufer auf der gesamten Pachtstrecke. Mit über 100 Helfern wurden Unmengen an Müll eingesammelt und somit neben dem Naturschutz eine ansehnliche Visitenkarte für das Neckartal und seine Kommunen geschaffen.

Nicht nur im Rahmen des Aktionstages, sondern ganzjährig, leistet die Fischhegegemeinschaft durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag für unsere Natur. Ihr Engagement schützt die fragilen Lebensräume im Neckar, trägt zur Arterhaltung bei und stärkt das angegriffene Ökosystem zum Wohle der Allgemeinheit, dabei ist der Fischereiverein Mosbach und Umgebung e.V. nicht mehr wegzudenken. Besonders zu loben ist der Einsatz der Fischbergungs-Truppe, man erinnere sich ans letztjährige starke Hochwasser, mit weit über 1.000 Arbeitsstunden wurden wochenlang einige Zentner Neckarfische von den überschwemmten Wiesen und Äckern von Neckarzimmern bis Obrigheim mit Schleppnetzen und Keschern gefangen, eine Knochenarbeit, und wieder in den Neckar zurückgesetzt.

Thomas Nawotka, der 1.Vorsitzende vom Fischereiverein Mosbach erläuterte im Anschluss noch Wissenswertes über die Arbeit im Fischereiverein und zur interessanten Frage: Was kann man als Angler, Jugendfischer, Wiedereinsteiger in „das spannendste Hobby der Welt“ oder als Absolvent der angebotenen Frühjahrs- und Herbst-Vorbereitungskurse zur Staatlichen Fischerprüfung Baden-Württemberg erleben beim Fischereiverein Mosbach ? Ja, auf alle Fälle darf man die Lust auf Natur und Angeln in vielfältiger Art und Weise durch die vielen Vereins-Aktivitäten umsetzen und gemeinschaftlich daran teilnehmen. Aktives Angeln beruhigt die Seele und verhilft zur Entspannung aus dem stressigen Arbeitsalltag unserer hektischen Zeit durch bewusstes Erleben der Natur und vermittelt das Gefühl der inneren Ruhe. Eine nachhaltige Fischerei auf sich selbst erhaltende Fischbestände ist das Ziel. Daher beschränkt sich der Artenschutz nur auf einheimische Fische, die mit erwirtschafteten Eigenmitteln besetzt werden. In der Elz werden Besatzfische der Bachforelle und Äsche und im Neckar wird der Fischnachwuchs der folgenden heimischen Fischarten, ebenfalls durch Erhaltungsbesatz verstärkt: Quappen, Aale, Hechte, Zander, also die seltenen Raubfische und bei den Friedfischarten die Karpfen, Rotaugen und Rotfedern in beachtlicher Anzahl und mit ebenso hohem finanziellem Aufwand und freiwilligen Arbeits- und Bootstunden. Warum das unbedingt notwendig ist, erklärt sich an den veränderten Bedingungen an und in unseren Gewässern: Die natürliche Verlaichung der Fische ist zu gering und ist kaum noch erfolgreich, daher sind die Besatzmaßnahmen sehr wichtig. Die Bestandsrückgänge sind das Resultat des Ausbaues und der Regulierung der Fließgewässer. Aus diesem Grund müssen die Aufstiegshindernisse beseitigt oder entsprechend dem Stand der Technik und Wissenschaft umgebaut werden. Die Angel-fischerei weckt und fördert das Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur. Sie trägt ihrerseits auf vielfältige Weise dazu bei, einen gesunden Lebensraum zu erhalten oder neu zu schaffen. Eine Vernetzung von Fluss, Aue und Nebengewässern ist wichtig für ein intaktes Fischaufkommen. Bei uns besonders negativ ersichtlich im Elzmündungsbereich bei der IKoNE Fischkinderstube, die keinerlei Zweck mehr erfüllen kann, da vom Hochwasserschlamm gefüllt, hier fehlt es an Maßnahmen.

Der Fischereiverein Mosbach möchte mit Veröffentlichungen seiner Aktivitäten und Arbeit für die Erhaltung und Pflege unserer schönen Gewässer werben, sowie für die waidgerechte Ausübung der Fischerei, die eine sinnvolle, soziale und in die Natur eingebundene Freizeitbeschäftigung von erheblicher volkswirtschaftlicher Bedeutung darstellt eintreten. In unserem Verein ist jede Altersklasse vertreten, in der jeder herzlich willkommen ist. Großen Wert legen wir auf die Jugendarbeit, da junge Menschen für ein aktives Vereinsleben unverzichtbar sind. Dabei fördern wir den verantwortungsvollen Umgang mit der Pflanzen- und Tierwelt. Campieren und fischen, das ist es, was den jungen Anglern Spaß macht. Tagsüber angeln und abends mit Gegrilltem in gemütlicher Runde am Lagerfeuer sitzen. In diesem Sinne Petri Heil.

Weitergehende Infos gibt es gerne beim 1.Vorsitzenden Thomas Nawotka, Mobil 01629671840 oder unter www.fischereiverein-mosbach.de